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S T U D I E N F A H R T - Rheinhessen - von Kräutern, Kirchen und Flaschenpost

Anja Weigerding hat die Rheinhessenfahrt rund um Alzey mit Charme organisiert und unter das Motto "Message in a bottle - Rheinhessens junge Winzer" gestellt.

KräutergartenZunächst ging es nach Eckelsheim in die Rheinhessischen Schweiz. Dort besichtigte Marianne Stocker-Maus mit uns die Ruine Beller Kirche, im spätgotischen Baustil bis 1519 errichtet. Hieran schloss sich ein Gang über die rheinhessischen Wiesen mit Steppenklima und vielfältigen (Un)Kräutern an. Wir konnten eine Vielzahl von Wildkräutern - aus der Küche uns bekannt -, pflücken, schmecken und riechen.

Jens und Katja BäderUnsere erste Flaschenpost erreichten wir im Weingut Villa Bäder. Das Weingut wird in der vierten Generation bewirtschaftet. Die Villa Bäder ist eines der wenigen Weingüter, die Dornfelder aus fast 30 Jahre alten Rebstöcken keltern, denn Friedrich Bäder setzte bereits als einer der ersten Winzer Rheinhessens Dornfelder. Das Winzerehepaar Jens und Katja Bäder beeindruckte uns durch Kompetenz und mit sympathischem Auftreten. Katja Bäder ist zuständig für Hof und Marketing, ihr Mann für Keller und Weinberg.

Vom Einstieg, einem 2002er Burgunder-Sekt, brut, bis hin zum 2003er Frühburgunder QbA Barrique trocken, bekamen wir ein Programm von ausgezeichneten Weinen geboten. Die Weinprobe wurde von einer köstlichen Mittagsvesper regionaler Wurst- und Käsesorten begleitet. Jens Bäder, ein schlagfertiger Gesprächspartner, antwortete während einer Diskussion über Verschlüsse und Kellertechniken auf die Frage von R. Wolf, wann er die ersten Chips für seine Barriqueweine verwenden wolle, mit "Spätestens, wenn ich den Wein in Tetrapacks abfülle".

Weingut Arno SchalesUnser zweiter Termin führte uns ins Weingut Schales. Das Weingut hat eine mehr als 222-jährige Tradition und wird in der achten Generation bewirtschaftet. Das eigene Weinmuseum, durch das uns Arno Schales führte, stellt mehrere Jahrhunderte Weinbau dar, mit zahlreichen Exponaten und Raritäten, die die FAZ als größten Raritätenfundus des Landes heraushebt. Darunter befindet sich eine Traubenmühle aus dem Jahre 1806.

Die Temperatur in der rustikalen Probierstube war relativ hoch und unser Wasserkonsum daher erheblich. Arno Schales kommentierte dies: "Trinkt nicht so viel Wasser, das ist so teuer, denn das muss ich einkaufen". Arno Schales führt ein breites Weinangebot und er vermittelte uns einen umfassenden Eindruck vom Spektrum und Qualität seiner Weine.

Die Weinprobe begann mit einem 2004er St. Laurent trocken. Arno Schales favorisiert bei Proben die Umkehrung der Probenreihenfolge - erst die Roten, dann die Weißen. Seiner Ansicht nach ist es leichter, sich nach wuchtigen Roten wieder auf Weiße einzustellen, als umgekehrt. Drei Schales-Cardinalis, eine Kollektion der großen Ausnahmeweine des Weingutes verkosteten wir. Die Cardinalis-Weine sind in internationalen Vergleichstests mit höchsten Auszeichnungen bedacht. (Cardinalis, lt. = ausgezeichnet). Im Raritätenkeller von Arno Schales lagern Weine seit 1780, darunter 49 Eisweine. Als Krönung wurde uns nach den verkosteten 15 Weinen eine 1985er Huxelrebe, Beerenauslese aus dem Raritätenkeller kredenzt.

Sichtlich erschöpft begaben wir uns in das WinzerHotel Himmelacker in Alzey-Dautenheim. Nach einem Begrüßungssekt, einer Scheurebe, extra trocken, erwartete uns ein Abendmenü, begleitet von Weinen des Weingutes Storr.

Bauerngarten StorrAm zweiten Tag besichtigten wir einen historischen Bauerngarten, der von der Familie Storr gepflegt wird. Der Garten ist in der klassischen Kreuzform mit einem Rondell in der Mitte angelegt. Die Anlage des Gartens geht nach der Verfügung, Capitulare des villis vel curtis imperii, Karls des Großen bis 812 zurück. Die Verfügung regelt die Bewirtschaftung der Krongüter und beschreibt unter anderem die anzupflanzenden Kräuter und Pflanzen. Der Erlass ist in einer einzigen Handschrift überliefert und wird in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel aufbewahrt.

Jochen DreissigackerUnser nächster Besuch galt dem Weingut Dreissigacker in Bechtheim. Jochen Dreissigacker, ein ehemaliger Steuerfachangestellte, gelernter Weinbautechniker und Aufsteiger des Jahres 2005 im Gault Millot, bewirtschaftet zusammen mit seinem Vater Frieder und seinem Bruder Christian das ca. 17 ha große Weingut. Der Schwerpunkt liegt beim Riesling und bei allen Weinen wird mit Reduktion im Ausbau durch Traubenhalbierung gearbeitet, um eine Lockerbeerigkeit zu errreichen, die die Botrytisfestigkeit der Trauben deutlich verbessert.

Basilika BechtheimAm Nachmittag führte uns Wolfgang Weil durch die romanische Basilika aus dem 11. Jahrhundert. Die Bechtheimer Lambertuskirche gilt als ein Kleinod im Wonnegau. Die Basilika, vermutlich als Wallfahrtsstätte gebaut für die Handelsreisenden und Pilger zweier Handels- und Pilgerrouten, des Pilgerpfades aus Ungarn über Speyer und Worms nach Aachen und dem Jakobsweg, die beide durch die Gemarkung Bechtheim führten. Der Chor der Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert.

Erich ManzUnser letztes Weingut war das Weingut Manz in Weinholsheim. Erich Manz, der das Weingut mit ca. 13 ha mit seinem Sohn Eric in der achten Generation bewirtschaftet, führte uns durch den expandierenden Betrieb. Wir besichtigten die Abfüll- und Versandanlage, in der auch Weine anderer Weingüter abgefüllt und versandfertig verpackt werden. Der Betrieb ist nach dem Umbau zu einem Vorzeigeobjekt in KonventualeRheinhessen geworden. Für die Weinprobe hatte Erich Manz 15 Weine ausgewählt. Die straff geführte Weinprobe vermittelte uns einen guten Eindruck über Sortiment und Philosophie des Weingutes. Schwerpunkt bilden die Riesling-Weine, gefolgt von den verschiedenen Burgundersorten. Die herausragenden Weine werden für die Collection Manz <M> selektioniert. Erich Manz arbeitet auch mit Traubenhalbierung zur Ertragsreduzierung. Der Ausbau der Weißweine erfolgt im Edelstahl, die Rotweine werden über der Maische vergoren und im Holzfass oder im Barrique ausgebaut.

Den Abschluss des Tages bildete ein entspanntes Kaffeetrinken und Flammkuchenessen im Landhotel Schloß Sörgenloch in Sörgenloch. An dieser Stelle danken wir Anja Weigerding herzlich für die Organisation, das gute Gelingen der Fahrt, die wunderbaren Weinproben und das beständige Wetter.

Michael Düssel

 

S T U D I E N F A H R T - an den Nördlichen Mittelrhein

MittelrheinWolfgang Weil führte uns durch einen Teil des Nördlichen Mittelrheins von Leutesdorf nach Hammerstein. Wir besuchten das Weingut Scheidgen und wanderten nach der Weinprobe zur Burgruine Hammerstein hinauf, wo wir unser Mittagspicknick, versehen mit geschichtskundlichen Erläuterungen durch unseren Organisator und Wanderführer Wolfgang Weil, einnahmen. Durch die Weinberge am Rheinsteig entlang ging es weiter nach Leutesdorf, um dort in ein Künstler-Café einzukehren.

KonventualeDie zweite Weinprobe im Weingut Mohr zwar anfangs improvisiert geführt, aber die Weine und der gute Wille, das Beste zu bieten, entschädigten. Zum Abschluss nahmen wir direkt am Rhein unter Kastanienbäumen unser Abendessen ein. Trotz des nur akzeptablen Wetters aber angesichts der reizvollen Umgebung genossen wir den Aufenthalt im Freien in wärmenden Jacken. Der historische Leysche Hof neben dem Zolltor konnte uns davon nicht abhalten.
Wolfgang Weil sei herzlich für den wunderbaren Tagesausflug gedankt.

 



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